Lurchbart 05.11.08 @ 21:52 derLurch
Während man sich bei derLurch.at noch frägt, warum in der Geschichte der Malerei, in der Geschichte der Philosophie und überhaupt in der Geschichte der Menschheit, der Staublurch so gut wie nicht vorkommt, obgleich er semper et ubique ist, zeichnen sich erste Trends in Richtung einer bewussten Lurchpräsenz ab.
Während in der Rubrik Wissenschaft die mit der Lurchjagd verbundenen Komplikationen beschrieben werden, gibt es bereits Wilderer und Trophäensammler.
Dieser Jäger hat am Stammtisch kurzer Hand seinen Gamsbart gegen einen Lurch getauscht, den er brutal in einem Staubsaugerrohr erzeugt hat, indem er eine geknickte Föhrennadel aus einem Allerheiligengesteck in das Saugrohr warf und die ganze Gaststube in allen Ritzen und Löchern von Staub befreite.
Während ich hier darüber nachdenke, was diese Aktion Auslösen wird, sind seine Kollegen wohl schon am grübeln, wo sie grössere Lurche herkriegen, um sie sich an den Hut zu stecken.
Ich denke, dass diese Art von Lurchbewerb zwar traurig ist, aber einen ganz positiven Aspekt mit sich bringt: Die Gams kann sich entspannen.
weitergeholfen17.12.08 @ 12:04derMob
dagegen stehen jetzt aber allerdings z.B.:
Ammianus Marcellinus (ca. 330- 378 n. chr):
elemtorum omnium spiritus utpote perennium corporum praesentiendi motu semper et ubique uigens ex his, quae per disciplinas uarias affectamus, participat nobiscum munera diuinandi: --> Der Geist der alle Elemente, die ja ewige Körper sind, durchdringt und durch die Gabe der Vorausahnung immer und überall wirksam ist, läßt uns infolge der verschiedenen Lehren, die wir uns aneignen, an der Gabe der Vorahnung teilnehmen:
Quintilian, Institutio oratoria X, 7, 27 (Marcus Fabius Quintilianus (* 35 in Calagurris, heute Calahorra in Spanien; † um 96)):
studendum vero semper et ubique. neque enim fere tam eyt ullus dies occupatus, ut nihil lucrativae operae ad scribendum aut legendum aut dicendum rapi aliquo momento temporis possit. --> zu studieren gilt es immer und überall. Denn gewöhnlich ist kein tag so völlig ausgefüllt, daß sich ihm nicht etwas gewinnbringende Arbeit zum Schreiben, Lesen oder Reden zu irgendeinem Zeitpunkt entreißen ließe.
Aus: Das "Hohe Lied" des Literaturstudiums:
Litterarum studia totam nostram vitam oblectant et ornant,
-->Die Studien der Litteratur erfreuen und schmücken unser ganzes Leben,
pueros docent, adulescentiam acuunt,
-->sie lehren die Kinder, sie regen die Jugend an,
miseris solacium praebent, gaudio afficiunt nos domi, non impediunt nos,
--> sie gewähren den Unglücklichen Trost, statten unser Haus mit Freude aus, sie hindern uns nicht,
cum in agris sumus aut in terras longinquas imus,
--> wenn wir in den Feldern sind oder in weit entfernte Länder gehen,
semper et ubique nobiscum sunt.
--> immer und überall ist sie mit uns.
... und so geht die hilfe immer weiter
derMob
mit oder ohne et17.12.08 @ 16:46unky
Lieber Mob!
Bevor wir den Rest unseres Forscherlebens mit gegenseitiger Hilfe und mühsamen Beweisen verbringen:
Respekt vor Deiner Gründlichkeit. Meine Kollegen aus Heidelberg sind zwar für die klassische Auslegung, aber vielleicht sollte man nicht nur der Kunst, sondern auch der der Lateinischen Sprache ihre Freiheiten gönnen, denn sonst müssten wir ja auch alle falsch betexteten oder falsch bebilderten Glimmstengeltüten einstampfen.
Es lebe die gegenseitige Hilfe der Lurchforschergemeinschaft – mit oder ohne et.
accuratio ratioque semper ubique.
unky
winwin18.12.08 @ 14:20derMob
Das nenne ich ein Wwort.
Auf zu neuen Lurchen.
Hochachtungsvoll dM
Nachhilfe09.12.08 @ 20:10unky
Ich möchte den Redakteur davor bewahren, aus Gram über seine Lateinkenntnisse ins Wasser zu gehen. Die Nachsilbe „que“ bedeutet im Lateinischen „und“. Richtig muss es daher heißen: „semper ubique“.
Für die Erwähnung des Nobelpreisträgers Naipaul möchte ich ihm meinen Respekt über
a) seine hohe Allgemeinbildung,
b) seinen Fleiß beim Googeln oder
c) sein gutes Namensgedächtnis bei Urlubsbekanntschaften zollen.
unky,
semper ubique im Dienste von ILUFIN
semper et ubique16.12.08 @ 13:07derMob
Ich sprach gestern mit einem Herren Hundertwasser und der hat mir glaubhaft versichert, dass das Wort "ubique" die Bedeutung "überall" sein eigen nennt. Damit stellt das "et" in "semper et ubique" keine überflüssige, pleonastische Worterweiterung in diesem Zitat dar. Er meinte sogar dieser Spruch wäre ziemlich "Smart" und keines Wegs "Schall Rauchque".
Habe gerne geholfen derMob
Iteration28.11.08 @ 00:54unky
Erlaube mir auf die Iteration im Begriff "semper et ubique" hinzuweisen.
Vielleicht sollte man in der Redaktion überprüfen, ob sich nicht ein Akademiker mit Mini-Latinum und Diplom aus Trinidad eingeschlichen hat.
Nix für ungut (wie ih Ösis sagt): unky
Mini-Latinum04.12.08 @ 21:19derLurch
Hinter dem Spruch "semper et ubique", den ich nicht gerade als "Begriff" bezeichnen würde, steht eine Armee von weststeirischen Grubenarbeitern, welche diesen im Schlaf husten können. Sie würden mit dem Hinweis auf die Iteration genauso wenig anfangen, wie betreffender derLurchRedakteur, weil davon auch im Kleingedruckten nichts auf der Smart-Packung steht, welche in der Entstehung des zur Diskussion stehenden Zusammenhangs die Bibel der Lateinwörterbücher ist.
Die Bezichtigung der Reduplikation oder Triplikation macht mir so zu schaffen, dass ich mich geschlagen geben muss. Ich bin zu blöd. Was ist falsch an semper et ubique? Das ist einer der wenigen Sprüche, die es in unsere Zeit geschafft haben. Nun will man uns den auch noch nehmen!
Bitte um Nachhilfe!
(Und übrigens: Der Literaturnobelpreisträger V. S. Naipaul stammt aus Trinidad)
Echo Akribie_cum auf Schall Rauch_que16.12.08 @ 23:03unky
A) 1. Bedeutung der Nachsilbe „que“: „UND“ (http://de.wiktionary.org/wiki/-que)
Analog dazu wäre anzuwenden : „Viris feminisque Austriae Amphibia placent.“ (Den Männern und Frauen Österreichs gefallen dieLurche.)
2. „semper ubique“ bedeutet im Lateinischen „Immer und überall“
a) Erasmus von Rotterdam verwendet den Begriff (Inest enim hominibus omnibus semper ubique.) ebenso wie Marsilio Ficinos in seinem Religionsbegriff. Demnach gehöre der Besitz von Religion jederzeit und überall zur menschlichen Natur: "inest enim hominibus omnibus semper ubique ... naturam ipsam sequitur speciei".
b) Im Werk „Wahrheit: Leben des Geistes („Veritas pascens intellectum“) von Wilhelm Dupré findet man: „SEMPER UBIQUE -IMMER UND ÜBERALL“.
c) „semper ubique“ war auch der Leitspruch zahlreicher Fürsten.
d) In Medaillen, Kokarden und Ehrenzeichen mancher Heerestruppen wurde gern die Treue zum Herrscher betont, wie z.B. "Semper ubique fidelis maria anna 1885" ,
Der vielseitige Herr Hundertwasser gibt sich eben mit keinem Smalltalk zufrieden.
B) Falsche Textung auf Smarter Glimmstengelpackung hat ihr Pendant im falschen Bild eines Dromedars auf der Tüte mit namensverwandten Sargnägeln ohne Filter.
Ich helfe auch gern – semper ubique!
unky